Sehen wir zuerst auf die historischen Erfahrungen und die Bedingungen des alten Bankensystems, bevor wir uns mit den Milestones eines neuen Geldsystems beschĂ€ftigen. Mit Banken, seien es Zentralbanken wie GeschĂ€ftsbanken, haben die Menschen in den IndustrielĂ€ndern nicht nur gute Erfahrungen gemacht. Gut war und bleibt der Teil des Bankensystems, der mit referenziellen Substanzwerten Kredite vergibt, also Kredite, die im Anlagevermögen von Unternehmen auftauchen oder die, die Sachwerte bzw. Substanzwerte darstellen. Bislang wird der Sachwert eines Unternehmens, abgesehen vom Datum des Kreditantrags, zum Datum eines Verkaufs oder einer Fusion, einer Zahlungsschwierigkeit oder Insolenz berechnet und richtet sich nach dem Anlagevermögen, welches z. B. bei Dienstleistungsunternehmen gering ausfĂ€llt. Eine andere Art der Substanzwertberechnung ist erforderlich, aber hier nicht das eigentliche Thema. Wir notieren nur die Notwendigkeit einer neuen Berechnung, da diese direkte Auswirkungen auch hat bei der Kreditvergabe und -sicherung, denn der geschĂ€tzte Sachwert eines Unternehmens â oder auch einer Immobilie bei Hypothekendarlehn â ist, gering angesetzt, auch maĂgeblich fĂŒr die Berechnung des Eigenkapitalbedarfs der Bank fĂŒr ausgereichte Investitionskredite. Dieses SchĂ€tzsystem ist wechselseitig sowohl fĂŒr die Bank wie fĂŒr den Kreditnehmer inflationiert, hat eigentlich kaum eine Bedeutung mehr, wenn es um die Funktionen geht, die damit verbunden sind. Weder ist der Bankkredit ordentlich abgesichert, noch der Wert eines Unternehmens adĂ€quat angesetzt. Die Laxheit im Umgang mit diesem Sachverhalt, der eigentlich einmal zum Kern des GeschĂ€ftsmodells der GeschĂ€ftsbanken gehörte, liegt nicht darin, dass es Zeit und Geld kostet, zu richtigen Risikobewertungen bei der Kreditvergabe zu kommen, sondern darin, dass Banken den Staat wie die Notenbanken auch auf dem Feld der Konjunktur proaktiv oder reaktiv an ihrer Seite wissen. Und das heiĂt, im Notfall springt der Staat ein, was soll dann eine aufwendige Berechnung und Bewertung von Substanzwerten?
Den Banken ging es allein um die Buchgeldschöpfung, sonst nichts, gleichwohl das GeschĂ€ftsmodell der Banken bei der Kreditvergabe in Zeiten des Wirtschaftswachstums in Deutschland hervorragend funktionierte. Deshalb wollen wir auch nicht in einem Vollgeldsystem landen, sondern nehmen unseren Anflug in Richtung eines hybriden Systems aus Vollgeld und Giralgeld auf. Anders als die Vertreter eines Ăbergangsszenarios vom Giralgeld- zum Vollgeld-System[1] verfolgen wir mit groĂen Interesse die Ăberlegung von mehreren Zentralbanken ĂŒber die EinfĂŒhrung von digitalem Zentralbankgeld (Central Bank Digital Currency CBDC), welches vorerst als Zahlungsmittel fĂŒr GeschĂ€ftsbanken und Nichtbank-Finanzinstitutionen (NBFI wie beispielsweise Versicherungen) und eventuell spĂ€ter allgemein fĂŒr Bankkunden (Retail CBDC) angedacht wird. Noch prĂŒft eine Gruppe von Zentralbanken unter der Koordination der Bank fĂŒr Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) die Vor- und Nachteile von digitalem Zentralbankgeld (CBDC)[2]. Wir sehen das CBDC aber bereits jetzt schon im Vorteil, wĂ€re es doch nach seiner Definition und Herkunft Vollgeld und Bargeld zugleich[3]. Seit Jahren mal wieder tagt die EZB darĂŒber und wollte bereits fĂŒr Mitte 2021 entschieden haben, dass der digitale Euro als eine ErgĂ€nzung zum Bargeld, nicht als ein Ersatz betrachtet und eingefĂŒhrt werden soll, damit die BĂŒrger Europas ihr Geld direkt auf Konten der Notenbank halten können, was bis dahin GeschĂ€ftsbanken, Regierungen und anderen Zentralbanken vorbehalten ist. Aber an dieser Entscheidung bereits wuchten die Notenbanker und Ăkonomen schwere Steine den Berg hinauf wie Sisyphos, ohne Aussicht darauf, jemals oben anzukommen.
Es wird nichts mit systemischen Kompromissen, das geht nicht. Selbst der EZB-Ăkonom Ulrich Bindseil rudert in die falsche Richtung, wenn er vorschlĂ€gt, âdass Zentralbankgeld (oberhalb einer bestimmten Summe) schlechter verzinst werden könnte als das Geld bei GeschĂ€ftsbanken. Dadurch wĂŒrde der Anreiz sinken, Gelder zur Zentralbank umzuschichtenâ[4]. Aus Bindseils Vorschlag wird kein ârichtiger Schuhâ, denn er trĂ€gt nur einen und den am falschen FuĂ. Machen wir es richtig, dann können Banken neben der Zentralbank auch Kredite vergeben, Verbraucherkredite wie Unternehmenskredite, und damit ihre Bilanzsumme ausweiten und durch immer neue Kreditausreichungen sich selbst auch refinanzieren. Was wir vorschlagen ist, dass die Bank fĂŒr Verbraucher- und Firmenkredite ihren Eigenkapitalanteil aus der derzeit lĂ€cherlichen und hoch riskanten Quote von maximal acht Prozent deutlich erhöhen muss. Das Gegenargument, welches sofort an dieser Stelle mit Nachdruck angefĂŒhrt wird, dass damit die deutschen Kreditinstitute im Wettbewerb nicht mehr bestehen könnten, ist schlicht falsch und nicht einmal kluge Public Relations.
Waren Ende 2012 die Reserven an Eigenkapital bei europĂ€ischen Geldinstituten niedriger als bei den US-amerikanischen Kreditinstituten, so blieben sie es auch nach der Finanzkrise. Keine wirkliche Bankenregulierung, sondern besonders kluge Berechnungen hatten die europĂ€ischen Banken sicherer und gesĂŒnder gemacht, als sie waren und sind. Besonders auffallend bei dieser Gesundrechnung war, dass Finanzinstitute, hervorragend auch deutsche, ihre Vermögenswerte mit ihren nicht realisierten Gewinnen aufblĂ€hten und so die Eigenkapitalquote nach oben rechneten. Lag in Wahrheit die bilanzierte Eigenkapitalquote bei niedrigen 2 Prozent in Deutschland, so war sie im Vergleich mit dem Ausland deutlich geringer als dort. Daran Ă€nderte sich auch nichts, fokussierte man auf jene Institute aus Deutschland, die eine besonders hohe Eigenkapitalquoten auswiesen wie etwa die Volkswagen Bank mit 14,4 Prozent, die VTB Bank (Europe) SE mit 14,2 Prozent, ProCredit Holding 13,3 Prozent, Tirodes Bank 10,2 Prozent oder die HSBC Trinkaus & Burkhardt mit 9,5 Prozent.
Was bei deutschen Instituten positiv hervorsticht ist die Einlagensicherung pro Kunde von mindestens 100.000 Euro, die aber nicht fĂŒr alle europĂ€ischen Banken gilt; dies mĂŒsste zuerst geĂ€ndert werden. Zur Ermittlung der Eigenkapitalquote von Banken können a) die harte Kernkapitalquote, b) die Kernkapitalquote und c) die Gesamtkapitalquote herangezogen werden. Bei diesen Quoten dĂŒrfen seit Januar 2019 bestimmte ProzentsĂ€tze nicht mehr unterschritten werden: 4,5 Prozent als harte Kernkapitalquote, um die Gesamtforderung durch hartes Kernkapital zu decken. 6,0 Prozent Kernkapitalquote zur Deckung der Gesamtforderung durch Kernkapital. 8,0 Prozent Gesamtkapitalquote zur Deckung der Gesamtforderung durch Gesamtkapital. So ist auch seit 2019 das harte Kernkapital der zentrale Begriff, von dem alles abgeleitet werden kann. Es umfasst gezeichnetes Kapital als Grundkapital oder GeschĂ€ftsguthaben, RĂŒcklagen, einbehaltene Gewinne und Einlagen stiller Gesellschafter. Bleiben wir bei der Gesamtkapitalquote und setzen die auf ein MaĂ von 50 Prozent wie dies bei Unternehmen in den USA Gang und GĂ€be ist oder auf 35 Prozent wie dies bei europĂ€ischen Unternehmen ĂŒblich ist, dann kommen wir nicht nur zahlenmĂ€Ăig, sondern auch körperschaftlich ĂŒberein, dass Banken nichts anderes sind als private Unternehmungen, ohne in der Geschichte mitgegebene Privilegien. Ohne diese wĂ€re eine Reform des Bankensystems schon weit fortgeschritten, wir aber wollen zumindest einige Milestones zur Diskussion stellen.
Reduzieren wir die Privilegien der grenzenlosen Geldschöpfung durch Einhegung der Konsum- und Investitionskredite durch Eigenkapitalhinterlegung, die bei den nationalen Notenbanken bilanziert werden sollen, dann wĂ€re schon viel erreicht, wenn Quoten von 35 bis 50 Prozent hier aufgerufen werden wĂŒrden. Dass damit Kredite fĂŒr Unternehmen teurer wĂŒrden ist wahrscheinlich, lĂ€sst sich aber einfach in der SteuerklĂ€rung kompensieren; nur der Satz mĂŒsste geĂ€ndert werden, es brĂ€uchte nicht einmal ein neues Gesetz zur Körperschaftssteuer. In wie weit dies auf Verbraucherkredite ĂŒbertragen werden kann und soll, steht hier nicht im Zentrum der Ăberlegungen. Aber auch in diesem Segment wĂ€re eine Reform dahingehend sinnvoll, dass Verbraucherkredite nicht so einfach in die Schuldenfalle fĂŒhren sollten, zumal mit den neuen Geldformen im Krypto Bereich diese Gefahr dramatisch ansteigen dĂŒrfte. MĂŒssten Banken aber Verbraucherkredite bei der Notenbank mit einer höheren Quote als bisher hinterlegen, wĂ€ren sie deutlich besser geschĂŒtzt und im Verein mit den Investitionskrediten auch das gesamten Bankensystem schon sichererer und stabiler als bisher.
Ein weiterer Einwurf steht im Raum, dass nĂ€mlich, um Gefahren einer groĂen Bankenkrise auszuweichen, die Verbraucher auf Vollgeld umsteigen wĂŒrden und dabei eine schlechtere Verzinsung in Kauf nĂ€hmen. Dem entgegen wir, dass es mit den Zinsen auf Sparguthaben seit 2006 stetig bergab gegangen ist, dass es zu keinem dramatischen elektronischen Bank-Run innerhalb von Minuten bis Stunden gekommen ist und dass die Schwierigkeiten, in die die Banken in Deutschland geraten sind, allesamt hausgemacht waren und nicht durch das Verhalten der privaten Bankkunden verursacht wurden, nicht durch physischen noch durch elektronische Bank-Runs. Was passieren wird, nehmen wir noch die Absicherung des viel risikoreicheren Eigenhandels der Banken mit in unser Konzept ist, dass die EigentĂŒmer der groĂen Bankenzentralen in der Innenstadt von Frankfurt a. M. wohl wechseln werden. Wir votieren nicht dafĂŒr, im Rahmen eines Vollgeldbankensystem den gesamten Eigenhandel zu verbieten oder so zu transformieren, dass darin kein Risiko mehr entstĂŒnde, beides geht nicht und ist auch nicht sinnvoll. FlexibilitĂ€t in der Geldversorgung heiĂt ja letztlich, dass im System genĂŒgend Geld zur VerfĂŒgung steht, um Krisen abfedern zu können, und dazu bedarf es auch gröĂerer Summen.
Was uns vor unserem geistigen Auge steht ist, dass neben den Eigenkapitalien fĂŒr Verbraucher und Unternehmen auch der Eigenhandel der Banken auf die Konten der Notenbanken einzahlt und so reguliert und vermindert wird und vor allem auf diese Weise die Risiken nicht allein bei den BĂŒrgerinnen und BĂŒrgern verbleiben. Dies kann auch geschehen durch Besteuerung wie dies Otte vorschlĂ€gt oder durch EinfĂŒhrung eines E-Euro-Systems; wir markieren nur Milestones. Deren Auswirkungen nehmen wir gerne in Kauf, vor allem die Hinterlegungen bei den Notenbanken, mit denen wir die Finanzierung staatlicher Aufgaben ermöglichen wollen, also Aufgaben, die allen BĂŒrgerinnen und BĂŒrgern aber auch auslĂ€ndischen Investoren und Unternehmen auf dem deutschen wie auf den europĂ€ischen MĂ€rkten zugutekommen sollen; so da sind die nötige finanzielle Ausstattung von Staatsfonds zur Finanzierung von Digitalisierung und Klimaschutz sowie die Finanzierung der Reurbanisierung der StĂ€dte, des sozialen Wohnungsbaus und des Immobilienmarktes, ohne Boden- und Immobilienspekulation. Ist das kein schöner Gedanke, die Banken mitfinanzieren endlich einmal sinnvolle Sachen wie die RĂŒckverwandlung der InnenstĂ€dte von toten Bankenvierteln in abwechslungsreiche urbane LebensrĂ€ume?
Mit dem Anstieg der Hinterlegungen der Banken und Finanzinstitute fĂŒr ausgereichte Kredite fĂ€llt dem Staat die Finanzierung leichter und fĂ€llt diese auch fĂŒr die BĂŒrger als Lender of last Resort ausfallsicherer aus. Was als Bedingung gelten muss ist, dass der Staat nur staatliche Aufgaben angeht, wozu auch Deprivatisierungen gehören wie etwa das Gesundheitssystem. So vor einer FĂŒlle an staatlichen Aufgaben stehend, die erfordern, dass ein gigantisches Volumen an Geld verteilt wird, wĂ€ren Banken dazu viel zu leichten Sinnes im Interesse nach Profit, der Staat vielleicht zu behĂ€big, aber das kann man Ă€ndern. Hat die Finanzkrise wirklich auch bei den Banken einen Stein ins Rollen gebracht? Mitnichten. Die Sache sieht schlimmer aus denn je. Neues Geld, quasi noch Stufe 1, ist unterwegs, wozu alle digitalen Methoden des Zahlungsverkehrs und des Bezahlens zĂ€hlen, so da sind PayPal, Bezahlen mit dem Smartphone und KryptowĂ€hrungen. Alles dies ist virtuelles Geld, sind Buchstaben und Zahlen auf den Konten, und will von den Banken geschaffen werden. Sie konkurrieren auf diesem GeschĂ€ftsfeld mit den groĂen US-Zahlungsunternehmen und wĂ€hnen sich im Vorteil dadurch, dass sie darauf spekulieren können, im Krisenfall vom Staat gerettet zu werden. Das macht sie in guten Zeiten extrem anfĂ€llig, zu groĂzĂŒgig bei der Kreditvergabe zu sein und so auch zu viel des Geldes zu schöpfen. Die Begrenzung dieser Geldschwemme durch den kleinen Prozentsatz der Hinterlegung bei der Notenbank ist dabei lĂ€ngst aus dem Bewusstsein der Banken verschwunden, zu gering ist das Substrat der Sicherheit.
Was aber tun, wenn Buchgeldschöpfung durch Kreditinstitute wie GeschĂ€ftsbanken nicht ausgeschlossen sein sollen wie im Vollgeldsystem? Ăkonomie-NobelpreistrĂ€ger Milton Friedman, der deutsche Wirtschaftswissenschafter und Mitglied des Direktoriums der Deutschen Bundesbank, Rolf Gocht, US-Ăkonomen wie Irving Fisher, Professor Joseph Huber vom Lehrstuhl fĂŒr Wirtschafts- und Umweltsoziologie an der Martin-Luther-UniversitĂ€t in Halle, quer durch die Wissenschaft und die Kontinente gehen die VorschlĂ€ge mehr und mehr in Richtung zu einem Vollgeldsystem, was bezeugt, dass die Zeit der Bankenprivilegien sich dem Ende zuneigen soll. Hinter allen AnsĂ€tzen aber steht die Annahme, dass das derzeitig Geldsystem zunehmend krisenanfĂ€lliger wird und das BemĂŒhen, es krisenfester zu machen. Richard A. Werner, Professor fĂŒr internationales Bankwesen an der UniversitĂ€t Southampton in England fand heraus, dass es eine Beziehung gibt zwischen der Kreditvergab zu spekulativen Zwecken und einer beginnenden Krise, die Kreditvergabe steige in solchen Phasen stark an. Dieser Anstieg sei ein Indikator und ein Faktor zugleich fĂŒr eine Krise und Werner hat auch gleich ein Gegenmittel parat; die zustĂ€ndige Zentralbank solle die Entscheidung treffen dĂŒrfen, âwie groĂ das Kreditvolumen insgesamt sein darf und wem die neugeschaffenen Mittel ĂŒberlassen werden sollen.â[5] So drehen sich alle AnsĂ€tze um die EinschrĂ€nkung der Geldschöpfung durch die GeschĂ€ftsbanken, sei diese generell oder zeitlich limitiert, um die Geldschöpfung, die in Zukunft bei den GeschĂ€ftsbanken drastisch eingeschrĂ€nkt bzw. ganz abgeschafft werden soll und im Gegenzug den Zentralbanken mehr Ein- und Durchgriffsmöglichkeiten gegeben werden soll.
Auch die Ăbergangsszenarien dieses Systemwechsels werden eher als machbar und als mittelschwer erachtet und ein besonders guter Nebeneffekt wird darin gesehen, dass die zum Platzen aufgeblĂ€hte Geldmenge durch den Wechsel von den GeschĂ€ftsbanken zu den Zentralbanken spĂŒrbar verringert werden wĂŒrde und zur Verringerung der Schulden der Staaten beitragen wĂŒrde[6]. Und schlussendlich fiele auch die Unterscheidung zwischen Vollgeld-System und Reserve-Systemen, weil es nur noch Vollgeld gibt und also eine Mindestreserve bei den Zentralbanken nicht mehr nötig ist. Bankgeld und Zentralbankgeld, Giralgeld und Vollgeld, auf diesen einfachen Systemwechsel heruntergebrochen aber wird die Idee den Anforderungen an unser âneues Geldâ nicht gerecht. Auch wenn der Gedanke verfĂŒhrerisch erscheint, nur noch Vollgeld bei allen Wirtschaftsteilnehmern in grundsĂ€tzlich gleicher Weise aber in verschiedenen Formen wie Bargeld, Zentralbankkonten, Bankkonten, elektronisches Geld und Kryptogeld umlaufen zu lassen, wer will wirklich die Bestimmung ĂŒber das gesamte Geldsystem letztlich Frau Lagarde ĂŒberlassen? Eine Alleinbestimmung ĂŒber das Geldsystem wĂ€re selbst bei EinfĂŒhrung einer demokratischen Wahl der PrĂ€sidentin oder des PrĂ€sidenten der EZB zu viel des Guten. Gut ist die StĂ€rkung des Bargelds, aber alle Entscheidungen ĂŒber das Geld der europĂ€ischen BĂŒrgerinnen und BĂŒrger in eine Hand zu legen, lĂ€sst frösteln.
[1] Vgl. John Barrdear, Michael Kumhof: The macroeconomics of central bank issued digital currencies. Bank of England Staff Working Paper, No. 605, Juli 2016, London. – Bank for International Settlements: CPMI report on digital currencies. Basel, 23. November 2015.
[2] JĂŒrgen Stark: Die Zukunft des Geldes. In: NZZ, 8. Februar 2020, S. 12
[3] Michael Rasch: Die EZB prĂŒft EinfĂŒhrung eines E-Euro. NZZ, 9. Oktober 2020, abgerufen am 08.11.2021
[4] Siehe NZZ: Die EZB prĂŒft EinfĂŒhrung eines E-Euro â die Digitalisierung der WĂ€hrung birgt jedoch Gefahren fĂŒr Banken und die PrivatsphĂ€re, abgerufen am 09.11.2021
[5] Richard A. Werner: Neue Wirtschaftspolitik. Vahlen Verlag, MĂŒnchen 2007, ISBN 978-3-8006-3247-3.
[6] Paul Schreyer: Eine neue Geldordnung. In: Telepolis. 1. Februar 2012.